Fünf Jahre nach dem Meilenstein »Mama, ich blute« hat sich das quirlige Kollektiv um Mastermind Luise Fuckface von der Spätpubertät in die »Bitchlifecrisis« fortentwickelt, programmatisch anerkennend, dass es genau so Selbsthilfegruppe und psychosoziales Experiment ist wie eine Band. Wie gewohnt stets politisch korrekt und betont ernsthaft widmen sich die Berlinerinnen gescheiterten Liebesbeziehungen genau so wie dem eigenen Hängengeblieben sein, dem Erwachsenwerden, Lower Class-Feminismus, gesellschaftlichem Erwartungsdruck und natürlich, ähm Sex.
Musikalisch bieten die 14 Songs allerdings die gewohnt hochenergetische Mischung aus Electro-Clash, NDW, Frühpunk- und Rap-Vibes. TCHIK denken also eigentlich gar nicht daran, erwachsen zu werden, befinden sich nicht nur bei den Songtiteln oder Featureparts mit Pöbel MC oder Juse Ju weitaus näher am Deutschrap-Idiom als bisher. Traumhaft eingängige Hooklines, unglaubliche Songtitel- und Texte, dicke Fresse und dabei ganz entspannt durch die Hose atmen - das findet sich so verdichtet bei keiner anderen Formation hierzulande.
Produziert von Archi Alert (Terrorgruppe), gemastert von Andi Jung (Kennel Mastering). Der perfekte Soundtrack zur berechtigten Angst der alten weißen Männer - Absoluter Indie / Electro-Tipp!
A1 Wir Sind Keine Band (Wir Sind ’ne Selbsthilfegruppe) 3:23
A2 Jobcenterfotzen 2:09
A3 Ok Ciao 4:27
A4 Behindert 2:51
A5 Minus 1 3:28
A6 QVC Gegen Geilheit 2:15
A7 Crackhurensöhne 2:54
B1 Hämatom 3:52
B2 Keine Liebe 3:12
B3 Auf Einem Bett Aus Pizzaschachteln 3:15
B4 Ihr Kriegt Mich Nicht 3:04
B5 Patschuliöl 3:14
B6 Rumlaufen Stress Machen 2:50
B7 Keine Von Uns Ist Krank 3:10