Seit über zehn Jahren veröffentlicht die 1985 geborene Katharina Kollmann bereits Musik unter dem Namen Lake Felix. 2017 begann sie darüber hinaus, Songs unter dem Moniker Nichtseattle zu schreiben, erstmals in deutscher Sprache.
Nichtseattle: ein Name wie eine Metapher für einen Ort, von dem man stammt bzw. eben nicht stammt. Sagt Kollmann: »Man könnte genauso gut auch Nichtamerika, Nichtfilm, Nichtzukunft oder Nicht-wenn-sie-nicht-gestorben-sind sagen.« Erst neulich habe sie dieses Zitat von Marx gelesen und sei sofort gerührt gewesen: »Die Forderung, die Illusionen über einen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf«. Eine schöne Reminiszenz an das alte Lied von Tocotronic ist der Name natürlich auch. Nichtseattle stammt übrigens aus Berlin. Aus Berlin-Karlshorst, um genau zu sein. Nach ihrem ersten, selbstveröffentlichten Album »Wendekid« erscheint nun ihr zweites Album mit dem schönen Titel »Kommunistenlibido« auf dem Label Staatsakt als opulentes Doppel-Vinyl samt Songbook der Illustratorin Fania Jacob.
Die darauf enthaltenen Aufnahmen leben nicht nur von Kollmanns Texten und ihrer atemberaubenden Darbietung an Gitarre und Gesang, sondern auch von der tatkräftigen Unterstützung der befreundeten Musiker*innen Frieda Gaweda am Flügelhorn und Sebastian Alwin am Schlagzeug sowie - last not least - der Mixarbeit des Produzenten Olaf O. P.A. L. (The Notwist, International Music). Gemeinsam ist ein lebendiges, ungeschliffenes Werk aus Zartheit und gnadenloser Offenheit entstanden.
A1 Ein Freund
A2 Heute Nicht
A3 Kein Holz
B1 Kommunistenlibido
B2 Die Idee
B3 Lady Grau
C1 Nachvater
C2 Hochhauslied
D1 Unter Der Sohle Deines Schuhs
D2 Mal So Ein Traum...