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„Reich mir die Berge, ich will stonern.“ Und wo, wenn nicht im Hochgebirge, gibt es mehr Steine, Felsen und Moränen? Ob dies die wahren Beweggründe dafür waren, dass Gitarrist David Angstrom die nur 300 Meter über dem Meeresspiegel liegenden und nur leicht hügeligen Ebenen in Kentucky gegen die 4000er der Rocky Mountains nördlich von Denver, Colorado, tauschte, ist Teil einer Gerüchteküche, in der die Gewürze fehlen.
Fakt ist, dass David auch schon zuvor in Lexington, Kentucky, mit Supafuzz, Hermano und Black Cat Bone einem Sound frönte, der abwechselnd die Stempel Stoner Metal, Desert Rock oder Alternative Metal aufgedrückt bekam. Aber kann Musik, die auf Grashügeln wächst, ernsthaft Stoner Rock sein?
Nun, dieses Problem hat David mit Luna Sol jetzt nicht mehr. Luna Sol sind eine waschechte Stoner Rock Band aus den Rocky Mountains und ihr demnächst erscheinendes Debütalbum Blood Moon ist ein exakter Schnappschuss des Lebens im Hochgebirge. Das beweisen Songs wie „Leadville”, „Standley Lake” oder „Death Mountain”, bizarre Bergmythen von Angstrom, die wie Schauergeschichten, die man Kindern aus Büchern mit bunten Bildern vorliest, anmuten. Angstrom liebt diese morbide Seltsamkeit und schaut aus dem Blickwinkel der faszinierten Neugier auf seine neue Heimat. Auf „Blood Moon” erlaubt er uns, seinen Blickwinkel zu teilen.
Seit 2012 lebt Angstrom, Sänger-Veteran und Leadgitarrist, nun schon in den Rockies und sog die manchmal seltsame, aber immer entspannte Atmosphäre der Berggemeinden ein. Inspiriert von den lokalen Neuigkeiten und den Geschichten aus der Gegend begann er damit, die Songs zu schreiben, die nun Blood Moon darstellen. Das Fundament der Band bilden neben Angstrom die lokalen Musiker Pat Gill (Drums), Gitarristin und Sängerin Shanda Kolberg sowie Bassistin und Sängerin Shannon Fahnestock.
Um Blood Moon aufzunehmen, wurde Colorado nicht verlassen, auch das Artwork stammt von der gefeierten Tattoo Künstlerin Christel Perkins aus Denver. Die Basic Tracks konnten in nur einer Woche fertiggestellt werden. Aber Stoner und Desert Rock waren schon immer so ein „Community-Dings“ weswegen auch auf Blood Moon Protagonisten der Szene mitwirken.
So trägt John Garcia (Vista Chino, Hermano, Kyuss) den Gesang zum Track „December” bei; Greg Martin (Kentucky Headhunters) zeichnet für die Slidegitarre auf „Death Mountain” verantwortlich; Dizzy Reed von Guns’n‘Roses bedient in „Your War” die Hammond B3 Orgel; Dandy Brown (Hermano) spielt Bass auf „Death Mountain” während Nick Oliveri (Vista Chino, Kyuss, Queens Of The Stone Age) den Viersaiter auf „Pretty Rotten” zupft. Überhaupt ist der Posten am Bass vielseitig besetzt: Dean Smith (Supafuzz) schwingt ihn auf „Bridges” und Jason Groves (Supafuzz) auf „In The Shadows”.
Blood Moon entspricht musikalisch seinem Titel: düster, hart, voller Überraschungen und ebenso vieler Hooks. Man lässt den Motor laufen, nur um das Ende des Songs mitzubekommen. John Garcia beschreibt Blood Moon als “düstere, kurvenreiche Fahrt den Berg hinunter…“ am besten in einem geländefähigen Pick-Up, denn Blood Moon ist Musik mit Steinen drin. Dieses Album rockt im wahrsten Sinne des Wortes.
A1 Bridges
A2 Death Mountain
A3 December
A4 Leadville
A5 Pretty Rotten
B1 Operator
B2 Standley Lake
B3 Your War
B4 In The Shadows