Oasis-Entdecker Alan McGee outete sich gewohnt lautstark als Fan der ersten Stunde, und nach nur einer Demo-EP wurden Glasvegas auf der Insel als größte Rockband der Welt gehandelt. Jeder Labelboss der Welt wollte das stets schwarz gekleidete Quartett aus Glasgow unter Vertrag nehmen. Bei Glasvegas treffen eingängige 60er-Melodien auf Shoegaze und Wavegitarren, sie bauen eine Soundmauer, hinter der selbst Phil Spector verschwindet, und in manchen Momenten erinnert man sich plötzlich daran, dass U2 am Anfang ihrer Karriere ähnlich großartige Alben veröffentlicht haben. Der Kalauername klingt dämlich, doch die düsteren Texte von James Allan sind es nicht: Es geht um zerrüttete Familien und das Leben im Elendsviertel, immer wieder sind da Todesbezüge. Die Hymne "Flowers and Football Tops" etwa verweist auf die schottische Tradition, einem ermordeten Jungen mit Blumen und Trikot die letzte Ehre zu erweisen, und das theatralisch vorgetragene Gedicht "Stabbed" unterlegen sie sehr treffend mit Beethovens Mondscheinsonate. Ob größte Rockband oder nicht: An Stadien werden Glasvegas (genauso wie U2) nicht vorbeikommen, denn ihr Pathos lässt sich in keine Halle sperren. (cs) kulturnews.de
1. You Are My Sunshine
2. Geraldine - Album Version
3. It's My Own Cheating Heart That Makes Me Cry
4. Lonesome Swan
5. Go Square Go
6. Polmont On My Mind
7. Daddy's Gone - Album Version
8. Stabbed
9. S.A.D. Light
10. Ice Cream Van